Mit Energie in die Zukunft!
Wenn ein mittelständischer Betrieb sich 50 Jahre in einem veränderlichen Markt halten kann, ist das allemal ein Grund, zu feiern
Soll Helgoland mit Strom versorgen – KWK-Anlage von Tippkötter: Ralf Steiling (Tippkötter), Reinhold Sendker (MdB CDU), Landrat Dr. Gericke, Hubert Tippkötter, Irmgard Tippkötter, Bürgermeister Axel Linke
Wenn ein mittelständischer Betrieb sich 50 Jahre in einem veränderlichen Markt halten kann, ist das allemal ein Grund, zu feiern. Insbesondere dann, wenn das Unternehmen Anlagen zur dezentralen Energieerzeugung herstellt. Die Hubert Tippkötter GmbH aus Warendorf hat zu ihrem Geburtstag deutlich gemacht, dass sie die Absicht hat, noch weitere 50 Jahre in diesem schwierigen Markt aktiv zu bleiben. Denn Sondermaschinen wie die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, auf die sich das Unternehmen spezialisiert hat, haben sich einerseits technisch stetig weiterentwickelt. Zum anderen unterliegen sie erheblichem politischen und gesetzlichen Druck durch wechselnde Emissionsgesetze, Förderkulissen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Hubert Tippkötter hat all das nicht nur überlebt – er hat sein Unternehmen auch für die Zukunft gewappnet. Heute haben MdB Reinhold Sendker, Landrat Olaf Gericke und Warendorfs Bürgermeister Axel Linke gratuliert.
„Es wird immer Bedarf an Brennstoffen mit hoher Energiedichte geben“, meint Hubert Tippkötter und spielt damit auf die Diesel-Debatte an. Seine Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen holen aus Heizöl über 90 Prozent Energie in Form von Strom und Wärme heraus, haben also einen extrem hohen Wirkungsgrad. „Aber wir setzen uns schon immer mit alternativen Brennstoffen auseinander und werden das auch zukünftig tun. So haben wir im Moment eine Versuchsanlage beim Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Betrieb. Die erzeugt aus den gasförmigen und flüssigen Partitionen, die beim Recycling von Elektronik-Schrott entstehen, elektrische Energie. Also Strom und Wärme aus der Pyrolyse von Kunststoff-Abfällen.“
Die Besucher beim Jubiläumsempfang zeigten sich von der Innovationskraft des inzwischen 76-jährigen Tüftlers begeistert. Reinhold Sendker, MdB, kennt das Unternehmen seit Jahren und hat persönlich erlebt, wie es fast an der Novellierung des Energie-Einspeise-Gesetzes gescheitert wäre. „Dabei sind Gewerbebetriebe und Landwirtschaft in vielen Regionen Deutschlands auf dezentrale Energieanlagen wie die von Tippkötter angewiesen. Überall dort, wo Gas zur Strom- und Wärmeerzeugung nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung steht. Und das sind mehr Regionen, als man denkt!“ Sendker hatte in einer einzigartigen politische Initiative Unternehmen wie Tippkötter gerettet. „Und die innovativen Ansätze, die ich hier sehe, geben mir am Ende Recht! Das Fraunhofer-Projekt und die Experimente mit Wasserstoffantrieben zeigen doch, wieviel Knowhow hier verloren gegangen wäre, wenn Tippkötter hätte dichtmachen müssen.“
Denn die Forschung und Entwicklung von Tippkötter beschäftigt sich auch mit Wasserstoff als Antrieb für Stationärmotoren: „Das macht natürlich nur Sinn, wo Wasserstoff auch verfügbar ist“, mahnt der Erfinder und Firmenchef. Warendorfs Bürgermeister Axel Linke begeistert sich indes für solche Ideen: „Das zeigt doch, was wir in unserer Stadt für wirtschaftliches Potenzial haben. Hier wird wichtige Technik für die Versorgungssicherheit in unserem Land hergestellt. Anhand solcher Unternehmen wird erneut deutlich, wie wichtig der Ausbau der Breitband-Infrastruktur im Außenbereich ist!“
Auch Landrat Dr. Olaf Gericke ließ es sich nicht nehmen, dem Firmengründer zu gratulieren. Es seien diese Familienbetriebe in Handwerk und Gewerbe, die den Kreis zu dem erfolgreichen Maschinenbaustandort gemacht haben, der er heute ist. „Sie erwirtschaften die Steuern, sie schaffen die Arbeitsplätze, sie wirtschaften vorsichtig und nachhaltig und machen unsere Wirtschaft krisenfest. Es sind der feste Glauben an eine Idee und der Fleiß und die Beharrlichkeit, diese Idee zu einer marktreifen Realität werden zu lassen, die uns hier im Kreis Warendorf zahlreiche Weltmarktführer beschert haben. Unsere Aufgabe ist es, diesen Unternehmen die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um erfolgreich arbeiten zu können!“